Montag, 17. November 2008
15. November - Gänse
Aufgeregte Schreie dringen durch das gekippte Fenster. Zuerst traue ich meinen Ohren kaum. Doch dann kommen sie immer näher die lauten Rufe der Gänse.

Hoch oben am Himmel ziehen sie in keilförmigen Formationen dahin. Ans Meer. Tränen laufen mir die Wangen hinab, während ich auf dem Balkon stehe und den Gänsen hinterher schaue. Eine Runde drehen sie jetzt. Vielleicht warten sie noch auf ein paar Nachzügler oder überlegen, ob es einen Landplatz gibt. Aber hier in der Nähe gibt es keinen See, noch nicht einmal einen Teich, der ihnen gefallen könnte. Also ziehen sie weiter. Ein großes V, ein kleines V und rufen unablässig.

Wenn ich sie nur verstehen könnte. Wenn ich nur wüsste, was sie rufen. Manchmal kommt es mir so vor, als müsste ich nur noch ein klein bisschen genauer zuhören. Dabei die Worte vergessen, all das, was ich zu wissen glaube, beiseite lassen und plötzlich könnte ich Gänsisch und Spinnisch und vielleicht sogar Bäumisch.

Dabei fällt es mir schon schwer genug meinen Kater zu verstehen. Und er macht es mir leicht und redet überdeutlich mit mir wie mit einer Schwachsinnigen. Katzen sind ja berühmt für ihre Geduld und Toleranz. November

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