... newer stories
Mittwoch, 24. Dezember 2008
24. Dezember - Ein Fall von häuslicher Gewalt
365und1tag, 18:29h
An Heiligabend Dienst ist das letzte, was sich ein Polizist wünscht. Viel lieber säßen meine Kollegen und ich daheim mit der Familie um den Weihnachtsbaum. Lieder singen, Geschenke auspacken, leckeres Essen, vielleicht vorher noch in die Christmette.
Auf jeden Fall behaglicher als den Abend auf der Wache in Bereitschaft oder sogar im Einsatz zu verbringen. Neben sechs weiteren Kollegen hat es diesmal auch Gunnar und mich erwischt. Uns beide zum ersten Mal. Ein Lichtblick ist, dass wir wenigstens Silvester frei haben werden.
Den ganzen Nachmittag blieb es bisher ruhig und wir freuen uns schon, dass wir vielleicht doch einfach mit den anderen auf der Wache feiern können. Aber Otto unkt, das sei nur die Ruhe vor dem Sturm. Arne und Carlotta grinsen sich geheimnisvoll zu. Irgendetwas läuft hier, aber mir ist nicht klar was. Ich schaue ratlos zu Gunnar, aber der zuckt nur mit den Schultern. Kurz vor sechs kommt dann doch eine Meldung rein. Häusliche Gewalt in der Lindolsgasse. Gunnar und ich rücken aus.
"Ausgerechnet an Weihnachten", sagt Gunnar als ich den Wagen Richtung Lindolsgasse lenke.
"Tja, weißt ja, an Weihnachten wollen alle auf Harmonie machen, da kommen dann die verdeckten Aggressionen erst Recht raus."
"Komisch aber, in der Lindolsgasse hatten wir noch nie nen Einsatz. Ist doch eine ruhige Gegend."
"Werden sehen", sage ich und biege in die Straße ein. Es ist wirklich ruhig hier. Lauter kleine Einfamilienhäuschen und das in Innenstadtnähe. Fast jedes Haus ist geschmückt. Rentierschlitten und Weihnachtssterne leuchten um die Wette. Das am meisten geschmückte Haus ist es. Ausgerechnet.
Gunnar und ich steigen aus und klingeln. Eine alte Frau macht auf. Eigentlich sieht das gar nicht nach häuslicher Gewalt aus. Ein älterer Herr erscheint und bittet uns herein. Es duftet nach Bratäpfeln.
"Kommen Sie nur, kommen Sie!" Die Frau führt uns ins Wohnzimmer. Dort leuchtet ein Christbaum in wunderschönen Farben. Eine große Tafel ist festlich gedeckt. Gunnar und ich schauen uns um und dann ratlos an.
"Ich glaube die beiden sind neu", sagt die Frau zu ihrem Mann.
"Mmh", brummt er. Dann wendet er sich an uns. "Nehmen Sie nur Platz, nehmen Sie Platz", scheucht er uns in Richtung Esstisch.
Unschlüssig treten wir von einem Bein auf das andere. Ich weiß selbst nicht, warum wir plötzlich so schüchtern sind.
"Das ist doch eine Schande, dass sie an Heiligabend arbeiten müssen. Nicht wahr?", sagt der Alte.
Natürlich stimmen wir zu.
"Deshalb gibt es seit einigen Jahren bei uns immer einen ganz schlimmen Fall von häuslicher Gewalt. Weihnachtskoller, verstehen Sie! Ich glaube, Sie sollten unbedingt Verstärkung rufen."
Plötzlich fällt bei mir der Groschen und ich rufe gehorsam die Kollegen zu Hilfe. Der Tisch biegt sich vor lauter Leckereien. Da brauchen wir tatsächlich Verstärkung. Ich frage mich nur, was wir morgen in unseren Bericht schreiben werden. Dezember
Auf jeden Fall behaglicher als den Abend auf der Wache in Bereitschaft oder sogar im Einsatz zu verbringen. Neben sechs weiteren Kollegen hat es diesmal auch Gunnar und mich erwischt. Uns beide zum ersten Mal. Ein Lichtblick ist, dass wir wenigstens Silvester frei haben werden.
Den ganzen Nachmittag blieb es bisher ruhig und wir freuen uns schon, dass wir vielleicht doch einfach mit den anderen auf der Wache feiern können. Aber Otto unkt, das sei nur die Ruhe vor dem Sturm. Arne und Carlotta grinsen sich geheimnisvoll zu. Irgendetwas läuft hier, aber mir ist nicht klar was. Ich schaue ratlos zu Gunnar, aber der zuckt nur mit den Schultern. Kurz vor sechs kommt dann doch eine Meldung rein. Häusliche Gewalt in der Lindolsgasse. Gunnar und ich rücken aus.
"Ausgerechnet an Weihnachten", sagt Gunnar als ich den Wagen Richtung Lindolsgasse lenke.
"Tja, weißt ja, an Weihnachten wollen alle auf Harmonie machen, da kommen dann die verdeckten Aggressionen erst Recht raus."
"Komisch aber, in der Lindolsgasse hatten wir noch nie nen Einsatz. Ist doch eine ruhige Gegend."
"Werden sehen", sage ich und biege in die Straße ein. Es ist wirklich ruhig hier. Lauter kleine Einfamilienhäuschen und das in Innenstadtnähe. Fast jedes Haus ist geschmückt. Rentierschlitten und Weihnachtssterne leuchten um die Wette. Das am meisten geschmückte Haus ist es. Ausgerechnet.
Gunnar und ich steigen aus und klingeln. Eine alte Frau macht auf. Eigentlich sieht das gar nicht nach häuslicher Gewalt aus. Ein älterer Herr erscheint und bittet uns herein. Es duftet nach Bratäpfeln.
"Kommen Sie nur, kommen Sie!" Die Frau führt uns ins Wohnzimmer. Dort leuchtet ein Christbaum in wunderschönen Farben. Eine große Tafel ist festlich gedeckt. Gunnar und ich schauen uns um und dann ratlos an.
"Ich glaube die beiden sind neu", sagt die Frau zu ihrem Mann.
"Mmh", brummt er. Dann wendet er sich an uns. "Nehmen Sie nur Platz, nehmen Sie Platz", scheucht er uns in Richtung Esstisch.
Unschlüssig treten wir von einem Bein auf das andere. Ich weiß selbst nicht, warum wir plötzlich so schüchtern sind.
"Das ist doch eine Schande, dass sie an Heiligabend arbeiten müssen. Nicht wahr?", sagt der Alte.
Natürlich stimmen wir zu.
"Deshalb gibt es seit einigen Jahren bei uns immer einen ganz schlimmen Fall von häuslicher Gewalt. Weihnachtskoller, verstehen Sie! Ich glaube, Sie sollten unbedingt Verstärkung rufen."
Plötzlich fällt bei mir der Groschen und ich rufe gehorsam die Kollegen zu Hilfe. Der Tisch biegt sich vor lauter Leckereien. Da brauchen wir tatsächlich Verstärkung. Ich frage mich nur, was wir morgen in unseren Bericht schreiben werden. Dezember
... link (0 Kommentare) ... comment
Dienstag, 23. Dezember 2008
23. Dezember - Frau Jeters Wut
365und1tag, 16:07h
Eines Morgens wachte Frau Jeter auf und fühlte eine ungeheure Wut in sich. Einen Moment hielt sie inne und forschte, woher diese ungeheure Wut stammen könnte.
War es ihr geliebter Göttergatte, der sie so ungeheuer wütend machte? Frau Jeter rief sich ihren Ehemann ins Gedächtnis und das, was er so in den letzten Tagen, Wochen, Monaten getan oder auch nicht getan hatte. War da etwas dabei, das sie so ungeheuer wütend machte? Nein, das war es nicht.
Waren es ihre geliebten Kinder, die sie so ungeheuer wütend machten? Frau Jeter rief sich ihre Kinder ins Gedächtnis und das, was sie so in den letzten Tagen, Wochen, Monaten getan oder auch nicht getan hatten. War da etwas dabei, das sie so ungeheuer wütend machte? Nein, das war es auch nicht.
War es am Ende sie selbst, die sie so ungeheuer wütend machte? Frau Jeter rief sich selbst ins Gedächtnis und das, was sie so in den letzten Tagen, Wochen, Monaten getan oder auch nicht getan hatte. War da etwas dabei, das sie so ungeheuer wütend machte? Nein, das war es auch nicht.
Also stand Frau Jeter auf und packte in all ihrer großen Wut das Haus und warf es auf die andere Seite des Tals. Dann riß sie systematisch und sorgfältig die Bäume aus, erst die Bäume bei sich im Garten, dann die im Nahe gelegenen Wäldchen und schließlich folgte sie der Allee und zog und zerrte an den alten Platanen bis sie auch diese alle ausgerissen hatte.
Frau Jeter war ein wenig außer Atem gekommen vor lauter Anstrengung. Sie hielt inne und horchte in sich hinein, ob diese ungeheure Wut vielleicht abgeklungen war. Aber sie wütete immer noch in ihrer Brust und so stapfte sie weiter und weiter und hinterließ eine Spur der Zerstörung auf ihrem Weg.
Schließlich kam sie am Abend an einen Baum, der war so riesig groß, dass sie ihn nicht ausreißen konnte. So sehr sie es auch versuchte. Sie legte den Kopf in den Nacken und sah, dass der Baum bis in den Himmel reichte. Da ihre Wut aber immer noch kein bisschen kleiner war, gleichgültig wie sehr sie gegen den Baum wütete, beschloss Frau Jeter in den Himmel zu klettern und dort an den Göttern ihre Wut auszulassen. Wer, wenn nicht die Götter, hatten ihr diese ungeheure Wut gesandt?
Als die Götter hörten, dass Frau Jeter sich auf den langen Weg zu ihnen in den Himmel hinauf machte, versteckten sie sich alle bis auf eine Göttin. Die Göttin Kali, die Göttin der Zerstörung. Kali lachte als sie Frau Jeter erblickte, die endlich oben angekommen war. Und dabei hatte die Göttin einen grausamen Zug um den Mund und ihre Augen blitzten gefährlich. Aber Frau Jeter interessierte das gar nicht. Voller ungeheurer Wut stürzte sie sich auf Kali.
Nun tobte ein langer und heftiger Kampf. Die beiden Frauen warfen sich gegenseitig durch den ganzen Himmel, donnerten die Köpfe gegeneinander und rissen sich die Haare aus. Aber keine von beiden wollte weichen und keine von beiden ließ nach in ihrer ungeheuren Raserei und Wut. Schließlich gelang es Frau Jeter die Göttin Kali in den Schwitzkasten zu nehmen. Kali lief knallrot an und japste nur noch. Nur noch ein kleines bisschen mehr Kraftaufwand und der starke Hals der Göttin wäre gebrochen.
Da fühlte Frau Jeter plötzlich wie die ungeheure Wut in ihr ein klein wenig nachließ. Frau Jeter stieß einen Seufzer der Erleichterung aus und gewährte Kali ein klein wenig mehr Spielraum, so dass die Göttin wieder zu Atem kam. Frau Jeters ungeheure Wut ließ noch ein wenig mehr nach. Und sie fand, dass sie eine Stimme hatte und sagte zu der Göttin: „Wenn du friedlich bleibst, lass ich dich los.“ Kali stimmte durch ein mattes Kopfnicken zu. Frau Jeter gab Kali frei. Eine ganze Weile lag die Göttin immer noch ziternd und keuchend am Boden. Schließlich richtete sie sich auf.
"Noch niemals hat mich eine Sterbliche bezwungen“, stieß sie hervor. Frau Jeter zuckte nur mit den Achseln. „Aus diesem Grunde gewähre ich dir einen Wunsch!“, fuhr die Göttin fort, „meine Bedingung ist, dass du hier verschwindest und niemandem erzählst, dass du mich besiegt hast.“ Frau Jeter überlegte einen Augenblick. Dann nickte sie. Ihr Wunsch formte sich in ihrem Herzen und die Göttin begann froh zu lachen, als sie mit einer kleinen Handbewegung Frau Jeters Wunsch zur Erfüllung brachte.
Ohne Zögern brach Frau Jeter auf. Nur ein leises Kopfnicken reichte zum Abschied. Immer noch voller Energie kletterte sie den hohen Baum hinab bis auf die Erde. Dort kehrte sie den langen Weg zurück, den sie gekommen war. Aber überall, wo sie einen Baum ausgerissen hatte, pflanzte sie einen neuen. Und überall, wo sie eine Spur der Zerstörung hinterlassen hatte, hinterließ sie nun einen Pfad des Wachsens und Gedeihens.
Fast am Ende ihres Weges klaubte Frau Jeter ihr Haus von der falschen Talseite und warf es mit einer geschickten Bewegung so wieder auf seinen Platz, dass es plötzlich viel größer und schöner dort stand. Auch ihren Garten ließ sie neu erblühen und er war noch niemals so schön und lebendig gewesen.
Die ungeheure Wut verließ Frau Jeter seither niemals ganz. Sie hatte dank der Göttin Kali nur die Gabe erhalten, diese große und mächtige Energie zum Schaffen zu nutzen und nicht zum Zerstören. Dezember
War es ihr geliebter Göttergatte, der sie so ungeheuer wütend machte? Frau Jeter rief sich ihren Ehemann ins Gedächtnis und das, was er so in den letzten Tagen, Wochen, Monaten getan oder auch nicht getan hatte. War da etwas dabei, das sie so ungeheuer wütend machte? Nein, das war es nicht.
Waren es ihre geliebten Kinder, die sie so ungeheuer wütend machten? Frau Jeter rief sich ihre Kinder ins Gedächtnis und das, was sie so in den letzten Tagen, Wochen, Monaten getan oder auch nicht getan hatten. War da etwas dabei, das sie so ungeheuer wütend machte? Nein, das war es auch nicht.
War es am Ende sie selbst, die sie so ungeheuer wütend machte? Frau Jeter rief sich selbst ins Gedächtnis und das, was sie so in den letzten Tagen, Wochen, Monaten getan oder auch nicht getan hatte. War da etwas dabei, das sie so ungeheuer wütend machte? Nein, das war es auch nicht.
Also stand Frau Jeter auf und packte in all ihrer großen Wut das Haus und warf es auf die andere Seite des Tals. Dann riß sie systematisch und sorgfältig die Bäume aus, erst die Bäume bei sich im Garten, dann die im Nahe gelegenen Wäldchen und schließlich folgte sie der Allee und zog und zerrte an den alten Platanen bis sie auch diese alle ausgerissen hatte.
Frau Jeter war ein wenig außer Atem gekommen vor lauter Anstrengung. Sie hielt inne und horchte in sich hinein, ob diese ungeheure Wut vielleicht abgeklungen war. Aber sie wütete immer noch in ihrer Brust und so stapfte sie weiter und weiter und hinterließ eine Spur der Zerstörung auf ihrem Weg.
Schließlich kam sie am Abend an einen Baum, der war so riesig groß, dass sie ihn nicht ausreißen konnte. So sehr sie es auch versuchte. Sie legte den Kopf in den Nacken und sah, dass der Baum bis in den Himmel reichte. Da ihre Wut aber immer noch kein bisschen kleiner war, gleichgültig wie sehr sie gegen den Baum wütete, beschloss Frau Jeter in den Himmel zu klettern und dort an den Göttern ihre Wut auszulassen. Wer, wenn nicht die Götter, hatten ihr diese ungeheure Wut gesandt?
Als die Götter hörten, dass Frau Jeter sich auf den langen Weg zu ihnen in den Himmel hinauf machte, versteckten sie sich alle bis auf eine Göttin. Die Göttin Kali, die Göttin der Zerstörung. Kali lachte als sie Frau Jeter erblickte, die endlich oben angekommen war. Und dabei hatte die Göttin einen grausamen Zug um den Mund und ihre Augen blitzten gefährlich. Aber Frau Jeter interessierte das gar nicht. Voller ungeheurer Wut stürzte sie sich auf Kali.
Nun tobte ein langer und heftiger Kampf. Die beiden Frauen warfen sich gegenseitig durch den ganzen Himmel, donnerten die Köpfe gegeneinander und rissen sich die Haare aus. Aber keine von beiden wollte weichen und keine von beiden ließ nach in ihrer ungeheuren Raserei und Wut. Schließlich gelang es Frau Jeter die Göttin Kali in den Schwitzkasten zu nehmen. Kali lief knallrot an und japste nur noch. Nur noch ein kleines bisschen mehr Kraftaufwand und der starke Hals der Göttin wäre gebrochen.
Da fühlte Frau Jeter plötzlich wie die ungeheure Wut in ihr ein klein wenig nachließ. Frau Jeter stieß einen Seufzer der Erleichterung aus und gewährte Kali ein klein wenig mehr Spielraum, so dass die Göttin wieder zu Atem kam. Frau Jeters ungeheure Wut ließ noch ein wenig mehr nach. Und sie fand, dass sie eine Stimme hatte und sagte zu der Göttin: „Wenn du friedlich bleibst, lass ich dich los.“ Kali stimmte durch ein mattes Kopfnicken zu. Frau Jeter gab Kali frei. Eine ganze Weile lag die Göttin immer noch ziternd und keuchend am Boden. Schließlich richtete sie sich auf.
"Noch niemals hat mich eine Sterbliche bezwungen“, stieß sie hervor. Frau Jeter zuckte nur mit den Achseln. „Aus diesem Grunde gewähre ich dir einen Wunsch!“, fuhr die Göttin fort, „meine Bedingung ist, dass du hier verschwindest und niemandem erzählst, dass du mich besiegt hast.“ Frau Jeter überlegte einen Augenblick. Dann nickte sie. Ihr Wunsch formte sich in ihrem Herzen und die Göttin begann froh zu lachen, als sie mit einer kleinen Handbewegung Frau Jeters Wunsch zur Erfüllung brachte.
Ohne Zögern brach Frau Jeter auf. Nur ein leises Kopfnicken reichte zum Abschied. Immer noch voller Energie kletterte sie den hohen Baum hinab bis auf die Erde. Dort kehrte sie den langen Weg zurück, den sie gekommen war. Aber überall, wo sie einen Baum ausgerissen hatte, pflanzte sie einen neuen. Und überall, wo sie eine Spur der Zerstörung hinterlassen hatte, hinterließ sie nun einen Pfad des Wachsens und Gedeihens.
Fast am Ende ihres Weges klaubte Frau Jeter ihr Haus von der falschen Talseite und warf es mit einer geschickten Bewegung so wieder auf seinen Platz, dass es plötzlich viel größer und schöner dort stand. Auch ihren Garten ließ sie neu erblühen und er war noch niemals so schön und lebendig gewesen.
Die ungeheure Wut verließ Frau Jeter seither niemals ganz. Sie hatte dank der Göttin Kali nur die Gabe erhalten, diese große und mächtige Energie zum Schaffen zu nutzen und nicht zum Zerstören. Dezember
... link (0 Kommentare) ... comment
Montag, 22. Dezember 2008
22. Dezember - Die Tage werden wieder länger
365und1tag, 21:10h
Dem Himmel sei dank, die Tage werden wieder länger. Noch ein paar Wochen fiese Dunkelheit morgens und dann schon wieder nachmittags, aber die Sonne wird immer weiter und steiler über den Horizont steigen und bald, bald ist der Winter auch Geschichte und der Frühling beginnt.
Kommt euch wohl so vor als könnte ich das kaum erwarten. Das stimmt leider auch. Diese graue, kalte, dunkle Jahreszeit überwinde ich nur mühsam. Je älter ich werde, umso schlimmer wird es. Vor allem, wenn so ein Schmuddelwetter herrscht. Fieselregen, rutschige Straßen, matschige Feldwege. Einfach gräßlich. Klar, so ein schöner eiskalter, klirrender Winter mit massenhaft Schnee und Sonnenschein bei strahlend blauem Himmel ist nicht zu verachten.
Aber so ein Bilderbuchwetter gibt es eher selten. Der Frühling leuchtet aber auch bei Regenwetter. Wenn die Tropfen vom lindgrünen, frischen Grashalm perlen, die ganze Atmosphäre wie frischgewaschen leuchtet. Der erste warme Wind, der deine Haut streichelt, während sich die Sonne noch ein wenig rar macht aber langsam ihre wärmenden Strahlen zu dir ausstreckt. Ach Frühling, komme bald! Dezember
Kommt euch wohl so vor als könnte ich das kaum erwarten. Das stimmt leider auch. Diese graue, kalte, dunkle Jahreszeit überwinde ich nur mühsam. Je älter ich werde, umso schlimmer wird es. Vor allem, wenn so ein Schmuddelwetter herrscht. Fieselregen, rutschige Straßen, matschige Feldwege. Einfach gräßlich. Klar, so ein schöner eiskalter, klirrender Winter mit massenhaft Schnee und Sonnenschein bei strahlend blauem Himmel ist nicht zu verachten.
Aber so ein Bilderbuchwetter gibt es eher selten. Der Frühling leuchtet aber auch bei Regenwetter. Wenn die Tropfen vom lindgrünen, frischen Grashalm perlen, die ganze Atmosphäre wie frischgewaschen leuchtet. Der erste warme Wind, der deine Haut streichelt, während sich die Sonne noch ein wenig rar macht aber langsam ihre wärmenden Strahlen zu dir ausstreckt. Ach Frühling, komme bald! Dezember
... link (0 Kommentare) ... comment
21. Dezember - Geister
365und1tag, 21:08h
Geister sind total lästig. Es gibt natürlich keine. Ist ja klar. Ich bin ja nicht bekloppt und glaube an Geister. Aber ungemein lästig sind die trotzdem.
Heute Nacht zum Beispiel, da hat so ein lästiges Geisterexemplar andauernd an den Blättern meiner Orchidee gewackelt. Keine Ahnung worauf mich dieser Geist wieder aufmerksam machen wollte. Irgendetwas wollen die ja immer. "Erzähl meiner Frau, wo ich die Goldbarren versteckt habe" oder "Hau meinem Bruder einen über den Schädel, ich kam nicht mehr dazu".
Geister, also vor allem die Sorte, die sich immer noch hier so in unseren Gefilden herumtreibt, sind nämlich überhaupt kein bisschen geläutert oder so etwas in der Art. Ganz im Gegenteil hängen die noch völlig an ihren alten menschlichen Gewohnheiten und Eigenarten. Deshalb reagiere ich überhaupt nicht mehr auf diese albernen Annäherungsversuche wie mit den Blättern meiner sehr empfindlichen Orchidee wedeln oder meine schönste Kaffeetasse vom Tisch schubsen. Ein einzigees Mal hat mich so ein Geist überrumpelt. Es gibt natürlich keine, also nicht, dass ihr jetzt glaubt, es gäbe Geister. Ha, lachhaft.
Jedenfalls hat dieser fiese Geist doch tatsächlich meinen schlafenden Kater vom Kratzbaum geworfen. Das hat mich dann so derartig aufgeregt - und meinen armen Kater auch. Der stand mit gesträubtem Fell und aufgestellten Ohren in Angriffsstellung. Aber diese fiesen Geister kriegt ja auch eine Katze nicht. Ist ja klar, ist kein Schwanz dran. Deshalb verliert unser Kater ziemlich schnell das Interesse. Also, wo war ich, genau, das hat mich so fürchterlich aufgeregt, dass ich doch tatsächlich den Geist angesprochen habe. Der klagte mir daraufhin sein Leid.
Denkt jetzt nicht, dass so ein Geist wie jeder vernünftige Mensch um eine Tasse Tee bittet und sich mit dir an den Tisch setzt, um einfach ein bisschen zu plaudern. Nein. Viel schlimmer. Die hinterlassen unsichtbare Nachrichten auf dem Spiegel. Die sah ich dann erst, als ich mich schön in der Badewanne entspannte und der feuchte Dunst das Spiegelglas beschlug. Der blöde Geist hatte auch noch so eine Sauklaue.
Am Ende lief alles darauf hinaus, dass ich ihrem Mann - es war ein weiblicher Geist - sagen sollte, er solle nicht dauernd vergessen die Blumen zu gießen. Warum solche dämlichen Geister dann bei mir vorbeikommen anstatt direkt dem betreffenden Hinterbliebenen auf den Wecker zu gehen, ist mir wirklich völlig schleierhaft. Aber einer, der die Blumen nicht gießt, bemerkt die Anwesenheit vom Geist seiner Frau wahrscheinlich auch nicht. Dezember
Heute Nacht zum Beispiel, da hat so ein lästiges Geisterexemplar andauernd an den Blättern meiner Orchidee gewackelt. Keine Ahnung worauf mich dieser Geist wieder aufmerksam machen wollte. Irgendetwas wollen die ja immer. "Erzähl meiner Frau, wo ich die Goldbarren versteckt habe" oder "Hau meinem Bruder einen über den Schädel, ich kam nicht mehr dazu".
Geister, also vor allem die Sorte, die sich immer noch hier so in unseren Gefilden herumtreibt, sind nämlich überhaupt kein bisschen geläutert oder so etwas in der Art. Ganz im Gegenteil hängen die noch völlig an ihren alten menschlichen Gewohnheiten und Eigenarten. Deshalb reagiere ich überhaupt nicht mehr auf diese albernen Annäherungsversuche wie mit den Blättern meiner sehr empfindlichen Orchidee wedeln oder meine schönste Kaffeetasse vom Tisch schubsen. Ein einzigees Mal hat mich so ein Geist überrumpelt. Es gibt natürlich keine, also nicht, dass ihr jetzt glaubt, es gäbe Geister. Ha, lachhaft.
Jedenfalls hat dieser fiese Geist doch tatsächlich meinen schlafenden Kater vom Kratzbaum geworfen. Das hat mich dann so derartig aufgeregt - und meinen armen Kater auch. Der stand mit gesträubtem Fell und aufgestellten Ohren in Angriffsstellung. Aber diese fiesen Geister kriegt ja auch eine Katze nicht. Ist ja klar, ist kein Schwanz dran. Deshalb verliert unser Kater ziemlich schnell das Interesse. Also, wo war ich, genau, das hat mich so fürchterlich aufgeregt, dass ich doch tatsächlich den Geist angesprochen habe. Der klagte mir daraufhin sein Leid.
Denkt jetzt nicht, dass so ein Geist wie jeder vernünftige Mensch um eine Tasse Tee bittet und sich mit dir an den Tisch setzt, um einfach ein bisschen zu plaudern. Nein. Viel schlimmer. Die hinterlassen unsichtbare Nachrichten auf dem Spiegel. Die sah ich dann erst, als ich mich schön in der Badewanne entspannte und der feuchte Dunst das Spiegelglas beschlug. Der blöde Geist hatte auch noch so eine Sauklaue.
Am Ende lief alles darauf hinaus, dass ich ihrem Mann - es war ein weiblicher Geist - sagen sollte, er solle nicht dauernd vergessen die Blumen zu gießen. Warum solche dämlichen Geister dann bei mir vorbeikommen anstatt direkt dem betreffenden Hinterbliebenen auf den Wecker zu gehen, ist mir wirklich völlig schleierhaft. Aber einer, der die Blumen nicht gießt, bemerkt die Anwesenheit vom Geist seiner Frau wahrscheinlich auch nicht. Dezember
... link (0 Kommentare) ... comment
20. Dezember - Jasagen
365und1tag, 21:08h
Wer möchte sich schon gerne mit Jasagern umgeben? Na eben. Ich auch. Diese ewigen Neinsager, die Spielverderber, die Besserwisser, die gehen mir ganz schön auf den Wecker.
Wer sagt denn das ein Teppich nicht fliegen kann? Vielleicht hast du es nur noch nie probiert oder es war der falsche. Okay, es ist ein blödes Beispiel. Aber kennst du nicht auch diese kleine Stimme so kurz hinter dem Jochbein, die beständig murmelt: "Das geht doch nicht. Nein, nein. Das kannst du dir gleich abschminken. Wer hätte von sowas schon gehört? Gänzlich unmöglich, ungehörig, unwahrscheinlich. Das tut MAN nicht. Was sollen die Leute sagen? Deine Eltern würden sich schämen. Das hat schon 1857 vor Canitoga nicht funktioniert." Und so weiter, und so fort.
Dabei gibt es sehr wohl eine Menge, was ich heute tun kann, aber vor zweiundzwanzig Jahren noch nicht. Alkohol trinken, Auto fahren, meine eigenen Entscheidungen treffen. Wenn ich will, kann ich mitten in der Nacht baden oder einfach meine Sachen packen und in den Urlaub fahren. Ich kann wirklich und unfassbar wahr, tun und lassen was ich will. Natürlich im Rahmen der gültigen Gesetzgebung.
Ich kann ja sagen, wenn mir danach ist. Ich kann sogar nein sagen, auch das ist erlaubt. Toll oder? Ich bin natürlich für mein Tun selbst verantwortlich. Das ist manchmal etwas unangenehm, aber erleichtert letztendlich eine Menge. Denn ich muss nur mir selbst gegenüber Rechenschaft ablegen, die Meinung anderer Leute kann mir völlig herrlich schnurzpiepegal sein. Dezember
Wer sagt denn das ein Teppich nicht fliegen kann? Vielleicht hast du es nur noch nie probiert oder es war der falsche. Okay, es ist ein blödes Beispiel. Aber kennst du nicht auch diese kleine Stimme so kurz hinter dem Jochbein, die beständig murmelt: "Das geht doch nicht. Nein, nein. Das kannst du dir gleich abschminken. Wer hätte von sowas schon gehört? Gänzlich unmöglich, ungehörig, unwahrscheinlich. Das tut MAN nicht. Was sollen die Leute sagen? Deine Eltern würden sich schämen. Das hat schon 1857 vor Canitoga nicht funktioniert." Und so weiter, und so fort.
Dabei gibt es sehr wohl eine Menge, was ich heute tun kann, aber vor zweiundzwanzig Jahren noch nicht. Alkohol trinken, Auto fahren, meine eigenen Entscheidungen treffen. Wenn ich will, kann ich mitten in der Nacht baden oder einfach meine Sachen packen und in den Urlaub fahren. Ich kann wirklich und unfassbar wahr, tun und lassen was ich will. Natürlich im Rahmen der gültigen Gesetzgebung.
Ich kann ja sagen, wenn mir danach ist. Ich kann sogar nein sagen, auch das ist erlaubt. Toll oder? Ich bin natürlich für mein Tun selbst verantwortlich. Das ist manchmal etwas unangenehm, aber erleichtert letztendlich eine Menge. Denn ich muss nur mir selbst gegenüber Rechenschaft ablegen, die Meinung anderer Leute kann mir völlig herrlich schnurzpiepegal sein. Dezember
... link (0 Kommentare) ... comment
... older stories