Montag, 26. Januar 2009
Die 1100 Jahrfeier
365und1tag, 17:12h
Natürlich gibt es bei uns in Walden sehr häufig Gründe dafür, mal so richtig zu feiern. Einige kehren jedes Jahr wieder andere sind absolut einmalig - wie die 1100 Jahrfeier, die dieses Jahr im August bei uns begangen wird.
Seit mindestens anderthalb Jahren wird dafür schon geplant. Der Bürgermeister hält regelmäßig Krisensitzungen ab. Im letzten Vereinsrundschreiben der Freiwilligen Feuerwehr wurde den Mitgliedern ordentlich ins Gewissen geredet, dass sie sich alle zu engagieren haben. "Ausreden werden nicht gelten gelassen".
Also ohne Todesfall in der Familie, gebrochenes Bein oder Herzinfarkt gibt es kein Entrinnen. Natürlich ist ein umfangreiches Programm für eine ganze Festwoche geplant, das wurde mit dem letzten Vereinsrundschreiben an alle Haushalte verteilt.
Meine Liebste und ich setzten uns selbstverständlich sofort hin und studierten, welche wunderbaren Genüße wir erwarten konnten. Etwas enttäuscht waren wir, dass für unseren Musikgeschmack nichts dabei ist.
Aber die Waldener Chöre und das Heeresmusik-Korps werden sicherlich die meisten Waldener und die angereisten Gäste (ehemalige Waldener aus aller Welt und unsere lieben Freunde aus der Partnerstadt in Ungarn) gehörig beeindrucken.
Immerhin spielen wir mit dem Gedanken uns bei der Theaterauffführung des Rollwagen blicken zu lassen. Hätte nur jemand daran gedacht uns im Programm mitzuteilen, was denn gegeben wird. Aber besonders gespannt sind wir auf die Bilderausstellung - die wird am zweiten Tag groß eröffnet und kann dann an den folgenden Tagen zwischen 15.00 und 18.00 Uhr besichtigt werden.
Der Verfasser der Programmübersicht kannte offensichtlich die Waldener; denn er verteilte seine Informationen auch hier sehr sparsam, gewiß um unsere Neugier anzustacheln. Bestimmt saßen jetzt alle Waldener genau wie meine Liebste und ich beim nachmittäglichen Kaffee über das Programm gebeugt und fragten sich: Bilderausstellung, was für Bilder da wohl gezeigt werden?
Henners Marie malt doch. Ja, aber die macht doch Seidenmalerei. Vielleicht werden auch Fotos gezeigt, Fotos aus 1100 Jahren Walden und natürlich von vor der Erfindung der Fotografie, ein paar Zeichnungen oder sogar Ölbilder. Es wird ja mal irgendjemand in Walden was gemalt haben. Vielleicht ein "Usswärticher"?
Nachdem wir in unserer Unterhaltung soweit gekommen waren, brach ich auf, um noch den Wocheneinkauf zu erledigen. Das hat sich ja inzwischen auch bis zu uns hier in der Provinz verbreitet: die Lebensmittelketten, deren Geschäfte bis 20.00 Uhr geöffnet haben. Natürlich nicht in Walden direkt - da musste ich schon in die etwas größere Nachbargemeinde fahren.
Zufrieden stellte ich am Ortsausgang von Walden fest, dass wunderschöne handgemalte Hinweisschilder für die 1100 Jahrfeier befestigt waren. Ohne etwas Böses zu ahnen, schnurrte ich die Landstraße entlang. Aber dann traf mich fast der Schlag.
Am Ortseingang zu unserer Nachbargemeinde hing ein riesiges, vierfarbig gedrucktes Hochglanzschild mit der Aufschrift: Haubeck über 1200 Jahre! Man beachte das Ausrufungszeichen. Ausrufungszeichen!
Auf der Stelle kehrte ich um und fuhr woanders einkaufen. Provinz
Seit mindestens anderthalb Jahren wird dafür schon geplant. Der Bürgermeister hält regelmäßig Krisensitzungen ab. Im letzten Vereinsrundschreiben der Freiwilligen Feuerwehr wurde den Mitgliedern ordentlich ins Gewissen geredet, dass sie sich alle zu engagieren haben. "Ausreden werden nicht gelten gelassen".
Also ohne Todesfall in der Familie, gebrochenes Bein oder Herzinfarkt gibt es kein Entrinnen. Natürlich ist ein umfangreiches Programm für eine ganze Festwoche geplant, das wurde mit dem letzten Vereinsrundschreiben an alle Haushalte verteilt.
Meine Liebste und ich setzten uns selbstverständlich sofort hin und studierten, welche wunderbaren Genüße wir erwarten konnten. Etwas enttäuscht waren wir, dass für unseren Musikgeschmack nichts dabei ist.
Aber die Waldener Chöre und das Heeresmusik-Korps werden sicherlich die meisten Waldener und die angereisten Gäste (ehemalige Waldener aus aller Welt und unsere lieben Freunde aus der Partnerstadt in Ungarn) gehörig beeindrucken.
Immerhin spielen wir mit dem Gedanken uns bei der Theaterauffführung des Rollwagen blicken zu lassen. Hätte nur jemand daran gedacht uns im Programm mitzuteilen, was denn gegeben wird. Aber besonders gespannt sind wir auf die Bilderausstellung - die wird am zweiten Tag groß eröffnet und kann dann an den folgenden Tagen zwischen 15.00 und 18.00 Uhr besichtigt werden.
Der Verfasser der Programmübersicht kannte offensichtlich die Waldener; denn er verteilte seine Informationen auch hier sehr sparsam, gewiß um unsere Neugier anzustacheln. Bestimmt saßen jetzt alle Waldener genau wie meine Liebste und ich beim nachmittäglichen Kaffee über das Programm gebeugt und fragten sich: Bilderausstellung, was für Bilder da wohl gezeigt werden?
Henners Marie malt doch. Ja, aber die macht doch Seidenmalerei. Vielleicht werden auch Fotos gezeigt, Fotos aus 1100 Jahren Walden und natürlich von vor der Erfindung der Fotografie, ein paar Zeichnungen oder sogar Ölbilder. Es wird ja mal irgendjemand in Walden was gemalt haben. Vielleicht ein "Usswärticher"?
Nachdem wir in unserer Unterhaltung soweit gekommen waren, brach ich auf, um noch den Wocheneinkauf zu erledigen. Das hat sich ja inzwischen auch bis zu uns hier in der Provinz verbreitet: die Lebensmittelketten, deren Geschäfte bis 20.00 Uhr geöffnet haben. Natürlich nicht in Walden direkt - da musste ich schon in die etwas größere Nachbargemeinde fahren.
Zufrieden stellte ich am Ortsausgang von Walden fest, dass wunderschöne handgemalte Hinweisschilder für die 1100 Jahrfeier befestigt waren. Ohne etwas Böses zu ahnen, schnurrte ich die Landstraße entlang. Aber dann traf mich fast der Schlag.
Am Ortseingang zu unserer Nachbargemeinde hing ein riesiges, vierfarbig gedrucktes Hochglanzschild mit der Aufschrift: Haubeck über 1200 Jahre! Man beachte das Ausrufungszeichen. Ausrufungszeichen!
Auf der Stelle kehrte ich um und fuhr woanders einkaufen. Provinz
... comment