Montag, 8. September 2008
29. August - Nachtgedanken
365und1tag, 18:06h
Jeder bemüht sich, so gut er kann. Das ist schließlich eine allseits anerkannte Tatsache. Was denn auch sonst? Niemand möchte freiwillig ein Idiot sein oder schlecht in Sport oder dumm in Mathematik.
Aber trotzdem gelingt nicht jedem alles gleich gut. Das ist wiederum gar nicht so schlecht, vor allem im Hinblick auf Indiviualität und Persönlichkeit und auch die Würde des Einzelnen, die doch unantastbar sein soll. Zumindest solange die Fernsehkameras ausgeschaltet sind und solange es sich mit der Geschäftspolitik vereinbaren lässt.
Das offenbart: Mit der Würde ist das auch so eine dehnbare Sache. Dehnbar wie zum Beispiel die Freiheit. Wir leben in Freiheit, selbstverständlich. Trotzdem haben wir unsere Freiheit selbst ein wenig eingeschränkt im Namen des Volkes. Was ja auch gut und richtig ist. Denn wo kommen wir denn da hin, wenn jeder seine Bäume fällt wie er lustig ist oder wohlmöglich lila Dachziegel eindecken lässt. Oder – Gott behüte – irgendjemand einfach so ein fraktales Haus baut oder ein kugelförmiges. Wohlmöglich in einem Wohngebiet, wo sogar Dachgauben abgelehnt werden, wenn nicht kleine in völliger Freiheit angebotene Gefälligkeiten an entsprechender Stelle dargebracht werden.
Gedanken, die sind frei, solange sie keiner ausspricht selbstverständlich. Das könnte schon so ein klein wenig problematisch werden, wenn jetzt jeder meint, er könne seine Meinung einfach so äußern und würde damit sogar noch Gehör finden. Außerdem wollen wir ja auch keinen verletzen. Und so bleibt die Wahrheit schon manches Mal auf der Strecke. Wer möchte schon gerne hören: „Du hast aber zugenommen“, oder „Früher hattest du aber mal mehr Haare.“ Und das sind harmlose Wahrheiten, die uns schon nicht über die Lippen kommen. Solche offensichtlichen Makel auszusprechen ist vielleicht noch Kindern oder Betrunkenen gestattet.
Aber die kleinen, gemeinen Geheimnisse, die hinter jeder Fassade lauern. Wer deckt die auf? Niemand. Und so sitzen alle in ihren Kammern und fürchten allein zu sein mit ihren schrecklichen Wahrheiten. Dabei geht es uns doch allen so. Und wir müssten niemals allein sein im Angesicht der Wahrheit. Und trotzdem wählen wir lieber die Lüge, die uns trennt, die uns das Gesicht wahren lässt. Nun ja, jeder bemüht sich eben, so gut er kann. August
Aber trotzdem gelingt nicht jedem alles gleich gut. Das ist wiederum gar nicht so schlecht, vor allem im Hinblick auf Indiviualität und Persönlichkeit und auch die Würde des Einzelnen, die doch unantastbar sein soll. Zumindest solange die Fernsehkameras ausgeschaltet sind und solange es sich mit der Geschäftspolitik vereinbaren lässt.
Das offenbart: Mit der Würde ist das auch so eine dehnbare Sache. Dehnbar wie zum Beispiel die Freiheit. Wir leben in Freiheit, selbstverständlich. Trotzdem haben wir unsere Freiheit selbst ein wenig eingeschränkt im Namen des Volkes. Was ja auch gut und richtig ist. Denn wo kommen wir denn da hin, wenn jeder seine Bäume fällt wie er lustig ist oder wohlmöglich lila Dachziegel eindecken lässt. Oder – Gott behüte – irgendjemand einfach so ein fraktales Haus baut oder ein kugelförmiges. Wohlmöglich in einem Wohngebiet, wo sogar Dachgauben abgelehnt werden, wenn nicht kleine in völliger Freiheit angebotene Gefälligkeiten an entsprechender Stelle dargebracht werden.
Gedanken, die sind frei, solange sie keiner ausspricht selbstverständlich. Das könnte schon so ein klein wenig problematisch werden, wenn jetzt jeder meint, er könne seine Meinung einfach so äußern und würde damit sogar noch Gehör finden. Außerdem wollen wir ja auch keinen verletzen. Und so bleibt die Wahrheit schon manches Mal auf der Strecke. Wer möchte schon gerne hören: „Du hast aber zugenommen“, oder „Früher hattest du aber mal mehr Haare.“ Und das sind harmlose Wahrheiten, die uns schon nicht über die Lippen kommen. Solche offensichtlichen Makel auszusprechen ist vielleicht noch Kindern oder Betrunkenen gestattet.
Aber die kleinen, gemeinen Geheimnisse, die hinter jeder Fassade lauern. Wer deckt die auf? Niemand. Und so sitzen alle in ihren Kammern und fürchten allein zu sein mit ihren schrecklichen Wahrheiten. Dabei geht es uns doch allen so. Und wir müssten niemals allein sein im Angesicht der Wahrheit. Und trotzdem wählen wir lieber die Lüge, die uns trennt, die uns das Gesicht wahren lässt. Nun ja, jeder bemüht sich eben, so gut er kann. August
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