Freitag, 6. Juni 2008
6. Juni - Sängerwettstreit
Sabine schnürt die festen Schuhe und schleicht sich am frühen Morgen aus dem Haus. Mann und Kinder schlafen noch. Endlich aufatmen, ein bisschen gestohlene Zeit nur für sie allein. Hinter dem Haus überquert sie eine frisch gemähte Wiese und läuft über die Feldwege Richtung Wald. Obwohl es so früh ist, wärmt die Sonne sie. Und Sabine ist froh, dass sie Sonnencreme auf Gesicht und Arme aufgetragen hat. Im Schatten des Waldes ist es noch kühl. Und die Vögel singen lauthals um die Wette. In weiter Entfernung hört Sabine ein Schuhuhuuuhuuu, zwei Mal. Aber dann wird es vom Pfeifen und Tirilieren und Jubeln aus allen Richtungen übertönt. Wäre das nicht schön, wenn Sabine die Vögel verstehen könnte. Vielleicht rufen sie sich zu: „Schaut mal eine Menschenfrau! Was will die so früh hier? Warum stört sie uns? Wer traut sich ihr auf den Kopf zu scheißen?“ Aber wahrscheinlich, denkt Sabine, kümmern die Vögel sich kein bisschen um mich. Sie pfeifen und singen wahrscheinlich nur, weil es so wunderschön ist am Leben zu sein. Und voller Inbrunst stimmt Sabine ein. Juni

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