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Sonntag, 10. August 2008
10. August - Der Leguan
365und1tag, 18:24h
Es war einmal ein Leguan, der lebte in einem wunderschönen Terrarium. Jeden Tag schaltete sich zur gleichen Zeit automatisch das Licht ein, damit der Leguan sich sonnen konnte. Wie durch Zauberhand erschienen genau im Moment als er Hunger bekam, ein paar leckere Heuschrecken, die er behaglich verspeiste. Er fand ein Blätterdach, um sich in den Schatten zu setzen, er hatte Sand, um darauf herumzulaufen, er hatte Äste, über die er balancieren konnte und er hatte eine schöne kleine Wasserstelle, an der er sich laben konnte. Alles war wunderbar und in schönster Ordnung.
Nur eines erschien dem Leguan merkwürdig. Immer wenn er versuchte einen langen Spaziergang zu machen, stieß er plötzlich an eine Barriere. Er kam nicht weiter, er verstand auch nicht genau, was sich hinter dieser Barriere befand. Es sah anders aus als in seiner Welt voller Sand. Er konnte sich aber keinen Reim darauf machen, was er dort sah. Die Barriere selbst war unsichtbar und undurchdringlich. Einmal war es ihm sogar gelungen diese unsichtbare Barriere hinaufzuklettern. Aber dann wurde ihm das unheimlich. Woran hielt er sich denn bloß fest? Worauf lief er? Der Luft?
Also ließ er sich wieder zurück auf sicheren Boden gleiten und beschloss einfach nicht mehr an diese Barriere zu denken. Er ignorierte sie einfach. Schließlich hatte er festgestellt, dass die Heuschrecken, der Sand, das Wasser und die Äste und Blätter das auch taten. Sie ignorierten die Barriere und sie hatten keine Möglichkeit durch sie hindurch zu kommen. Zwar wunderte sich der Leguan ab und zu über Erscheinungen. Manchmal verschoben sich die Äste auf unerklärliche Weise. Auch die Heuschrecken erschienen ja seit eh und je wie von Geisterhand. Aber die Hauptsache war, dass sie nicht durch die Barriere kamen, wenn sie einmal bei ihm waren. Ab und zu nagte die Neugier an ihm. Aber der Leguan dachte dann sofort an das unangenehme Gefühl auf Nichts zu laufen. Es war besser, er hielte sich an das, was er verstehen konnte. Sicher ist sicher. August
Nur eines erschien dem Leguan merkwürdig. Immer wenn er versuchte einen langen Spaziergang zu machen, stieß er plötzlich an eine Barriere. Er kam nicht weiter, er verstand auch nicht genau, was sich hinter dieser Barriere befand. Es sah anders aus als in seiner Welt voller Sand. Er konnte sich aber keinen Reim darauf machen, was er dort sah. Die Barriere selbst war unsichtbar und undurchdringlich. Einmal war es ihm sogar gelungen diese unsichtbare Barriere hinaufzuklettern. Aber dann wurde ihm das unheimlich. Woran hielt er sich denn bloß fest? Worauf lief er? Der Luft?
Also ließ er sich wieder zurück auf sicheren Boden gleiten und beschloss einfach nicht mehr an diese Barriere zu denken. Er ignorierte sie einfach. Schließlich hatte er festgestellt, dass die Heuschrecken, der Sand, das Wasser und die Äste und Blätter das auch taten. Sie ignorierten die Barriere und sie hatten keine Möglichkeit durch sie hindurch zu kommen. Zwar wunderte sich der Leguan ab und zu über Erscheinungen. Manchmal verschoben sich die Äste auf unerklärliche Weise. Auch die Heuschrecken erschienen ja seit eh und je wie von Geisterhand. Aber die Hauptsache war, dass sie nicht durch die Barriere kamen, wenn sie einmal bei ihm waren. Ab und zu nagte die Neugier an ihm. Aber der Leguan dachte dann sofort an das unangenehme Gefühl auf Nichts zu laufen. Es war besser, er hielte sich an das, was er verstehen konnte. Sicher ist sicher. August
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Samstag, 9. August 2008
9. August - Guter Rat?
365und1tag, 20:09h
„Das macht mir aber keinen Spaß! Das mache ich nicht!“
„Spaß! Wenn du älter wirst, merkst du dann schon, dass es im Leben nicht immer nur nach dem Spaß geht!“
„Und warum?“
„Weil du schließlich von irgendetwas leben musst.“
„Ach und Geld verdienen darf keinen Spaß machen? Ich muss also unbedingt etwas tun, dass ich langweilig und blöd und sinnlos finde, sonst gibt mir keiner Geld dafür?“
„Genau! Oder meinst du es macht Leuten Spaß Autos zu reparieren oder die Steuererklärung zu machen?“
„Warum denn nicht? In der Schule gibt es doch massenweise Leute, die an Mathe Spaß haben oder am Werken."
„Aber Kind, du hast die Vorstellung, dass es im späteren Leben immer so weiter geht. Sogar die Sachen, die dir Spaß machen, haben langweilige Seiten. Wenn du malst, musst du nachher die Pinsel auswaschen. Macht dir das etwa Spaß?“
„Mmh. Also nicht direkt Spaß. Aber ich mache es doch gerne, damit ich den Pinsel möglichst lange benutzen kann. Denn es macht mir Freude wie gut ich mit ihm malen kann.“
„Okay, aber was ist damit: essen macht dir Spaß, aber das Abwaschen hasst du. Spielen macht dir Spaß, aber hinterher aufräumen nicht.“
„Also für den Abwasch haben wir deshalb ja eine Maschine, weil es keinem von uns Spaß macht. Und mit dem Aufräumen ist das so: Wenn ich selber finde, es soll ordentlich sein, dann macht mir das Aufräumen nichts aus. Das ist dann fast schon wieder Spaß.“
„Ach, Kind, komm erst einmal in mein Alter, dann wirst du das genauso sehen wie ich.“ August
„Spaß! Wenn du älter wirst, merkst du dann schon, dass es im Leben nicht immer nur nach dem Spaß geht!“
„Und warum?“
„Weil du schließlich von irgendetwas leben musst.“
„Ach und Geld verdienen darf keinen Spaß machen? Ich muss also unbedingt etwas tun, dass ich langweilig und blöd und sinnlos finde, sonst gibt mir keiner Geld dafür?“
„Genau! Oder meinst du es macht Leuten Spaß Autos zu reparieren oder die Steuererklärung zu machen?“
„Warum denn nicht? In der Schule gibt es doch massenweise Leute, die an Mathe Spaß haben oder am Werken."
„Aber Kind, du hast die Vorstellung, dass es im späteren Leben immer so weiter geht. Sogar die Sachen, die dir Spaß machen, haben langweilige Seiten. Wenn du malst, musst du nachher die Pinsel auswaschen. Macht dir das etwa Spaß?“
„Mmh. Also nicht direkt Spaß. Aber ich mache es doch gerne, damit ich den Pinsel möglichst lange benutzen kann. Denn es macht mir Freude wie gut ich mit ihm malen kann.“
„Okay, aber was ist damit: essen macht dir Spaß, aber das Abwaschen hasst du. Spielen macht dir Spaß, aber hinterher aufräumen nicht.“
„Also für den Abwasch haben wir deshalb ja eine Maschine, weil es keinem von uns Spaß macht. Und mit dem Aufräumen ist das so: Wenn ich selber finde, es soll ordentlich sein, dann macht mir das Aufräumen nichts aus. Das ist dann fast schon wieder Spaß.“
„Ach, Kind, komm erst einmal in mein Alter, dann wirst du das genauso sehen wie ich.“ August
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Samstag, 9. August 2008
8. August - Kommunikation
365und1tag, 01:20h
„Was ist denn los?“
„Was?“, Olivia hebt den Kopf von ihrem Buch hoch und schaut verständnislos.
„Was mit dir los ist?“
„Nichts, warum?“
„Weil ich dir schon das dritte Mal eine Frage stelle und du mich überhaupt nicht hörst“.
„Mmmh“. Olivia richtet ihren Blick sehnsuchtsvoll auf das Buch in ihrer Hand. Sie hat den Zeigefinger zwischen die Seiten geklemmt. „Was hast du denn gefragt?“
„Ich finde das ziemlich verletzend, wenn du mir so gar nicht zuhörst.“
Olivia seufzt. Sie reckt die Hand mit dem Buch in die Höhe.
„Ich lese gerade“, sagt sie.
„Trotzdem kannst du mir zuhören“.
„Du weißt genau, dass ich beim Lesen total versinke.“
„Kein Mensch kann so versinken. Du ignorierst mich mit Absicht“.
„Ich konzentriere mich nur auf mein Buch!“ Olivias Stimme klingt genervt.
„Du liebst mich nicht genug“.
„Was soll denn das jetzt?“
„Das verletzt mich eben“.
„Hör mal, ich habe nur in meinem Buch gelesen und dich einfach nicht gehört. Das hat überhaupt nichts mit dir zu tun.“ Olivia legt das Buch zur Seite.
„Und was hast du mich nun gefragt?“
„Wie dir das Buch gefällt?“ August
„Was?“, Olivia hebt den Kopf von ihrem Buch hoch und schaut verständnislos.
„Was mit dir los ist?“
„Nichts, warum?“
„Weil ich dir schon das dritte Mal eine Frage stelle und du mich überhaupt nicht hörst“.
„Mmmh“. Olivia richtet ihren Blick sehnsuchtsvoll auf das Buch in ihrer Hand. Sie hat den Zeigefinger zwischen die Seiten geklemmt. „Was hast du denn gefragt?“
„Ich finde das ziemlich verletzend, wenn du mir so gar nicht zuhörst.“
Olivia seufzt. Sie reckt die Hand mit dem Buch in die Höhe.
„Ich lese gerade“, sagt sie.
„Trotzdem kannst du mir zuhören“.
„Du weißt genau, dass ich beim Lesen total versinke.“
„Kein Mensch kann so versinken. Du ignorierst mich mit Absicht“.
„Ich konzentriere mich nur auf mein Buch!“ Olivias Stimme klingt genervt.
„Du liebst mich nicht genug“.
„Was soll denn das jetzt?“
„Das verletzt mich eben“.
„Hör mal, ich habe nur in meinem Buch gelesen und dich einfach nicht gehört. Das hat überhaupt nichts mit dir zu tun.“ Olivia legt das Buch zur Seite.
„Und was hast du mich nun gefragt?“
„Wie dir das Buch gefällt?“ August
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