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Dienstag, 22. Juli 2008
22. Juli - Im Fluss
365und1tag, 12:31h
Träge scheint der Fluss dahinzufließen, ganz weit erstreckt er sich von Ufer zu Ufer. Und doch hat er Macht, doch hat er Gewalt. Sein Wasser fließt rasch zu Tal. Nur bemerkst Du das erst als ein großes Blatt vom Baum fällt und in sekundenschnelle mitgerissen und fortgetragen wird. Schon ist es Deinem Blick entschwunden. So ist das also, es ist ganz einfach fortzugehen, wenn der Fluss Dich mitreißt.
Nur dieser eine Schritt. - Hinein und der Fluss trägt Dich mit, wirbelt Dich herum, wiegt Dich und spuckt Dich irgendwo aus. Vielleicht schaffst Du es bis ins Meer, vielleicht bleibst Du an der Uferböschung in alten Wurzeln hängen, vielleicht zieht er Dich in die Tiefe und Du hauchst Deinen letzten Atemzug aus. Wer weiß?
Nur dieser eine Schritt. - Die Geschwindigkeit bestimmt der Fluss. Da ist es vorbei mit Deiner Allmacht. Wie einfach es scheint, jemand zu sein, wenn Du am Ufer stehst. Nur so einsam, nur so leer.
Nur dieser eine Schritt. - Und dann gibst Du Dich hin, mit Anmut tauchst Du ins Wasser, der Fluss umschmeichelt Dich, Du kannst ihm Vertrauen. Und zu Deiner Überraschung löst Du Dich nicht auf, zu Deiner Verwunderung gleitest Du leicht dahin. Der Fluss umspielt Deinen Körper, er kost Dich.
„Wie schön, dass Du endlich hier bist“, flüstert er Dir zu. „Wir haben Dich solange dort am Ufer stehen sehen, so voller Sehnsucht und voller Furcht. Aber jetzt, jetzt bist Du ja da!“
Nur dieser eine Schritt. - Nur. Juli
Nur dieser eine Schritt. - Hinein und der Fluss trägt Dich mit, wirbelt Dich herum, wiegt Dich und spuckt Dich irgendwo aus. Vielleicht schaffst Du es bis ins Meer, vielleicht bleibst Du an der Uferböschung in alten Wurzeln hängen, vielleicht zieht er Dich in die Tiefe und Du hauchst Deinen letzten Atemzug aus. Wer weiß?
Nur dieser eine Schritt. - Die Geschwindigkeit bestimmt der Fluss. Da ist es vorbei mit Deiner Allmacht. Wie einfach es scheint, jemand zu sein, wenn Du am Ufer stehst. Nur so einsam, nur so leer.
Nur dieser eine Schritt. - Und dann gibst Du Dich hin, mit Anmut tauchst Du ins Wasser, der Fluss umschmeichelt Dich, Du kannst ihm Vertrauen. Und zu Deiner Überraschung löst Du Dich nicht auf, zu Deiner Verwunderung gleitest Du leicht dahin. Der Fluss umspielt Deinen Körper, er kost Dich.
„Wie schön, dass Du endlich hier bist“, flüstert er Dir zu. „Wir haben Dich solange dort am Ufer stehen sehen, so voller Sehnsucht und voller Furcht. Aber jetzt, jetzt bist Du ja da!“
Nur dieser eine Schritt. - Nur. Juli
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Montag, 21. Juli 2008
21. Juli - Gewitter
365und1tag, 14:25h
Grau und schwarz türmen sich die Wolken überm Horizont, fliegen in rasender Geschwindigkeit auf einen Punkt zu, ballen sich zusammen über der alten Burg dort auf dem Bergrücken. Das Grün des Rasens, die Sattheit der Baumwipfel treten klar leuchtend hervor, die anderen Farben versinken im bleiernen Licht des aufziehenden Unwetters.
Kühler Wind kommt auf, jagt über das Land, rüttelt an morschen Zäunen, drückt dir die Bluse an den Körper, raubt dir den Atem und du lachst voller Glückseligkeit, weil der Sturm endlich losfegt. Ein Blitzschlag fährt nieder – noch weit von dir entfernt. Stumm zählst du die Sekunden bis zum dumpfen Donnergrollen wie Drachenzorn tief aus seiner Höhle im Erdinnern, wie das Brummen von Luftbombern aus großer Höhe, bevor sie ihre Last abwerfen.
Wieder zuckt ein Blitz über den Himmel, diesmal zählst du nicht so lange bis ein lauter Donnerschlag krachend dein Ohr erreicht und dein zitterndes Herz. Du beschleunigst deine Schritte, Furcht weicht der Freude diesem Schauspiel beizuwohnen. Blitz und Donner verfolgen dich. Doch, bevor der erste Regentropfen fällt, schließt du die Terrassentür hinter dir und schaust nun vom Logenplatz zu wie Energie sich entlädt und die gedrückte Starre erlöst wird durch endlich Regen. Große Tropfen klatschen hernieder, getrieben vom Wind trommeln sie gegen Deine Fensterscheiben. Und du stehst nur da mit einem stillen Lächeln auf deinen Lippen. Juli
Kühler Wind kommt auf, jagt über das Land, rüttelt an morschen Zäunen, drückt dir die Bluse an den Körper, raubt dir den Atem und du lachst voller Glückseligkeit, weil der Sturm endlich losfegt. Ein Blitzschlag fährt nieder – noch weit von dir entfernt. Stumm zählst du die Sekunden bis zum dumpfen Donnergrollen wie Drachenzorn tief aus seiner Höhle im Erdinnern, wie das Brummen von Luftbombern aus großer Höhe, bevor sie ihre Last abwerfen.
Wieder zuckt ein Blitz über den Himmel, diesmal zählst du nicht so lange bis ein lauter Donnerschlag krachend dein Ohr erreicht und dein zitterndes Herz. Du beschleunigst deine Schritte, Furcht weicht der Freude diesem Schauspiel beizuwohnen. Blitz und Donner verfolgen dich. Doch, bevor der erste Regentropfen fällt, schließt du die Terrassentür hinter dir und schaust nun vom Logenplatz zu wie Energie sich entlädt und die gedrückte Starre erlöst wird durch endlich Regen. Große Tropfen klatschen hernieder, getrieben vom Wind trommeln sie gegen Deine Fensterscheiben. Und du stehst nur da mit einem stillen Lächeln auf deinen Lippen. Juli
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Sonntag, 20. Juli 2008
20. Juli - Spielverderber
365und1tag, 02:46h
„Oh, ich bin heute der Mann im Mond“, kräht Sebastian.
„Prima“, ruft Klein-Bärbel, „und ich die Frau im Mond!“
Nur Markus steht mit skeptischem Gesichtsausdruck daneben.
„Wir spielen jetzt, dass wir Mondblumen pflücken und damit lecker kochen!“, ruft Klein-Bärbel und hüpft auf die Wiese, um Gänseblümchen auszurupfen. Sebastian eilt ihr hinterher, hält sich aber lieber an den leuchtend, gelben Löwenzahn.
„Das sind Sonnenblumen, die wachsen nur auf dem Mond“, kräht er.
Markus hat die Arme vor der Brust verschränkt. Inzwischen schaut er als hätte er eine ganz, ganz bittere Kröte zu schlucken, als müsste er gleich speien. Aber die beiden Kleinen merken nichts davon. Eifrig kommen sie mit den gepflückten Mond- und Sonnenblumen angelaufen.
„Komm, das kochen wir jetzt!“, rufen sie Markus zu. Und der öffnet endlich den Mund.
„Auf dem Mond gibt es überhaupt keinen Sauerstoff, da können keine Menschen leben und Blumen gibt es schon ganz und gar nicht.“
"0h!" Die beiden gucken sich bestürzt an.
Zum Glück fällt Klein-Bärbel die Lösung ein: „Dann spielen wir eben, dass es Sauerstoff auf dem Mond gibt!“ Fröhlich lachend laufen die beiden davon, um ihr Spezial-Mond- und Sonnenblumen-Menü zu kochen. Juli
„Prima“, ruft Klein-Bärbel, „und ich die Frau im Mond!“
Nur Markus steht mit skeptischem Gesichtsausdruck daneben.
„Wir spielen jetzt, dass wir Mondblumen pflücken und damit lecker kochen!“, ruft Klein-Bärbel und hüpft auf die Wiese, um Gänseblümchen auszurupfen. Sebastian eilt ihr hinterher, hält sich aber lieber an den leuchtend, gelben Löwenzahn.
„Das sind Sonnenblumen, die wachsen nur auf dem Mond“, kräht er.
Markus hat die Arme vor der Brust verschränkt. Inzwischen schaut er als hätte er eine ganz, ganz bittere Kröte zu schlucken, als müsste er gleich speien. Aber die beiden Kleinen merken nichts davon. Eifrig kommen sie mit den gepflückten Mond- und Sonnenblumen angelaufen.
„Komm, das kochen wir jetzt!“, rufen sie Markus zu. Und der öffnet endlich den Mund.
„Auf dem Mond gibt es überhaupt keinen Sauerstoff, da können keine Menschen leben und Blumen gibt es schon ganz und gar nicht.“
"0h!" Die beiden gucken sich bestürzt an.
Zum Glück fällt Klein-Bärbel die Lösung ein: „Dann spielen wir eben, dass es Sauerstoff auf dem Mond gibt!“ Fröhlich lachend laufen die beiden davon, um ihr Spezial-Mond- und Sonnenblumen-Menü zu kochen. Juli
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