Samstag, 27. September 2008
27. September - Lass die Arbeit ruhen
In dem Roman "Hallo lieber Gott, hier spricht Anna" war es glaube ich, dass die Hauptfigur, die kleine Anna sagte, die tollste Erfindung von Gott sei der Ruhetag.

Und irgendwie ist was dran - auch für die Agnostiker unter uns ist das Ausruhen eines der schönsten Errungenschaften der Menschheit. Ich frage mich nur, warum haben wir das überhaupt verlernt, vorher?

Vom Ahorn bis zur Zichorie, vom Affen bis zur Zecke wissen alle Lebewesen wie wichtig Ruhe und Entspannung ist. Aber wir dusseligen Menschen haben das irgendwann vergessen. Und so gibt es heute so merkwürdige Krankheiten wie Burn-out-Syndrom. Dabei müssen wir nur einmal in aller Ruhe draußen spazieren gehen, den Pflanzen und den Tieren zuschauen. Die lassen sich Zeit. Hetze ist nämlich ganz schlecht für die Lebensqualität. September

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26. September - Umstülpen
Wende die Welt einmal um, wie du Taschen umstülpst und sieh, was herausfällt.

Bunte Blätter und junge Katzen, ein paar Sonnenstrahlen und feuchtes Gras, Kieselsteine und Stroh, ein kleines Haus mit roten Dachziegeln, eine Herde Schafe und der Schäfer dazu mit seinen Hütehunden. Seine Pfeife qualmt noch, ein wenig durchgerüttelt und zerzaust stützt er sich schwer auf seinen langen gebogenen Stab um wieder auf die Beine zu kommen. Dann rieselt und bröckelt Muttererde hervor und formt sich fast wie von selbst zu großen Äckern mit Furchen, die Saat setzt sich in Reih und Glied selbst dort hinein. Ein paar Bäume rutschen nach, wenn du noch ein wenig schüttelst, ein Stoppelfeld von Mais und Büsche und Vögel, Krähen und Elstern. Wütend keckern sie über die üble Behandlung und ganz am Schluß kullerst du selbst heraus und irgendwie ist alles wie zuvor nur ganz anders.
Merkst du es schon? September

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